Haarklein oder haargenau? Ein haariger Abend im Salon

Was verbindet so unterschiedliche Frauen wie Annette von Droste-Hülshoff, Rapunzel und Angela Davis? Vielschichtige, manchmal tiefgehende, hintersinnige und auch fröhliche Antworten darauf gaben Margarete Wernsmann, Annette Unterbusch und Martina Arndts-Haupt vom Team der kfd St. Magnus Everswinkel am Montagabend im Friseursalon Warnecke. Dass der besondere Ort für eine kfd Veranstaltung nicht zufällig gewählt war, darauf deutete schon der Titel des Abends „Haarige Geschichten“ hin.

 

v.l.n.r.: Gabriele Warnecke (Friseurmeisterin), Margarete Wernsmann, Annette Unterbusch, Martina Arndts-Haupt

Schnell wurde bei dieser Lesung im Salon klar, dass das Thema Haare für Frauen oft verbunden ist mit der Frage nach Freiheit oder Unterdrückung. Ganz so wie es die westfälische Dichterin in ihrem Gedicht „Am Turme“ ausdrückt, oder für Angela Davis, der Ikone des schwarzen Widerstands mit ihrem revolutionären Afro-Look. Für das Mädchen Rapunzel im Märchen dagegen hatte ihr langes Haar zunächst mit Gewalt und Gefangenschaft zu tun, eine Verknüpfung, die im Zusammenhang mit den Freiheitsrechten von Frauen an diesem Abend immer wieder aufblitzte, wenn es um die Kopftuchfreiheit im Iran oder um das Nachkriegsthema „Nicht ungeschoren davonkommen“ ging.

Aber auch der Blick in die römische Geschichte, in der bereits Promi-Friseure bekannt waren und der augenöffnende Bericht aus dem Leben eines Haares gehörten zu den unterhaltsamen wie manchmal haarsträubenden Informationen des Abends.

 

 

Eine Erzählung aus der Bibel, Gedichte von Ulla Hahn, Wilhelm Busch und Rainer Maria Rilke ließen Raum für poetische Annäherung an das Thema.

Der Lügenbaron Münchhausen und das Porträt der geheimnisvollen Lilith ebenso wie die Klänge der Loreley und die ökologische Bedeutung abgeschnittener Haare für die Rettung der Meere fügten sich an diesem Abend im Salon zu einer schier unerschöpflichen, manchmal lustigen, oft aber nachdenklich machenden Erzählung rund ums Haar auf Frauenköpfen und seiner nicht nur ästhetischen, sondern auch kulturellen Bedeutung.

„In unserem Programm bemühen wir uns immer wieder Spannendes, Unterhaltsames und Informatives für unsere Mitglieder zusammenzustellen. Dazu gehört auch, dass wir solche Abende ganz individuell selbst gestalten,“ betonen die drei Vortragenden, „damit bieten wir unseren Mitgliedern Dinge, die es anderswo so nicht gibt, und außerdem macht so ein besonderes Projekt, allen die mitmachen, selbst viel Freude“.

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